Der Schrecken sitzt offen gestanden schon noch in den Knochen 😱 Immerhin haben wir so ein Hagelunwetter in unserem ganzen Leben noch nie erlebt – und das sagt sogar Altbauer Seppl mit über 80 Jahren. 15-20 Minuten in denen nur da stehen kannst und zusehen😥
Heute heißt es, Gedanken ordnen, eine Strategie entwickeln, neues Saatgut bestellen, Schadensmeldung bei der Versicherung… teilweise werden wir die Felder wohl neu bestellen müssen, teilweise können wir nur abwarten und hoffen, dass sich die Pflanzen ein bisschen erholen und wir eine kleine aber feine Ernte einfahren können. Und dann gibt es ja tatsächlich Kulturen, die sich von so einem Wetter auch nicht beeindrucken lassen 🙂
Die Frage, ob das jetzt ein Totalausfall ist, lässt sich also nicht ganz so einfach beantworten:
🔸️Futtermais und Hanf sind wohl völlig vernichtet – wir werden diese Felder also neu bestellen.
🔹️Speisemais war vorher schon recht groß und stark, könnte sich also erholen… zum jetzigen Zeitpunkt würde es sowieso keinen Sinn machen, noch einmal nachzusetzen, Speisemais würde nicht mehr ausreifen. Wir hoffen, dass wir wenigstens ein bisschen was ernten können… Glücklicherweise hatten wir 2021 eine überdurchschnittlich gute Ernte und haben noch Polenta auf Lager
🔸️Kartoffel können wir nur abwarten, ob sich auch diese Pflanzen noch einmal ein wenig erholen. Zusätzliches Risiko bei dieser Wetterlage: die Krautfäule… das Feld pulsiert jedenfalls unglaublich, wenn man direkt am Acker steht… Lebenskraft pur. Das gibt Hoffnung…
🔹️Roggen wollten wir Ende Juli ernten, jetzt ist er völlig geknickt. Eventuell kommt es noch zu einer sog. Notreifung. Qualität von Korn und Stroh… man wird sehen…
🔸️Dinkel und Futtergetreide Triticale ließen sich von diesem Wetter gar nicht beeindrucken. Da is nix passiert.
🔹️Raps, Buchweizen und Hirse… naja, ob da noch was wird? Das steht zu diesem Zeitpunkt wohl noch in den Sternen…
Soweit die Lage auf den Ackerflächen.
🔸️Grünland ist ohnehin nicht betroffen. Da konnten wir an den vergangenen beiden Wochenenden mehr als genug Heu für unsere Tiere (in top top Qualität) ernten.
Und wir sind ja glücklicherweise ein breit aufgestellter, bunter und vielfältiger Betrieb… mehrere Betriebszweige = mehrere Standbeine… da fällt man nicht so schnell um 😉
Wir möchten euch mit diesen Zeilen einen kleinen Einblick in unsere Arbeit geben. Jammern hilft jetzt eh nix 😉 wir werden den Kopf nicht in den Sand (sandigen Lehm🤣) stecken. Wir arbeiten in und mit der Natur. Die Kräfte von Mutter Erde 🌎 sind Grundlage für unser Sein. Gestern hat sie uns ihre Stärke und Macht gezeigt (und sie könnte wohl noch sehr viel mehr…) Wir sind mit einem (dunkel-)blauen Auge davon gekommen. Was wir daraus lernen? Demut. Und noch mehr Dankbarkeit für das, was ist. Und das ist immer noch sehr viel! 💛🧡💛 
